Freitag, 27. September 2013

Gib mal Multischneider Josef! Wo sind Jesus & Maria? Karo(l) ist in Polen Männername.



Auch im zweiten Teil unserer ersten Woche ging es abwechslungsreich weiter.


Wir arbeiteten auf verschieden Baustellen und lernten vieles dazu.


Sigi brachte uns weiter bei, wie man Gipskarton an die Decke anbringt. Wichtig: „Die erste Reihe muss perfekt sitzen, sonst werden die anderen alle scheiße!“
Schon nach einigen Platten Übung saßen die Handgriffe perfekt und die nächsten liefen wie geschmiert.

Am Donnerstag und Freitag war Tempo angesagt. Donnerstagnachmittags fuhren wir zu einem neuen Projekt und erstellten die Schalung für das Fundament eines Einfamilienhauses.

Hier dachten wir direkt, dass wir mit unserem Schulwissen punkten können, doch ein Fundament in Deutschland ist vom Aufbau her nicht wie in Norwegen. Auf der Baustelle angekommen, bekamen wir die norwegische Arbeitseinstellung zu spüren: „Kommste heut‘ nicht, kommste morgen“. Trotz Absprache mit dem Elektriker, der um 11:00 Uhr Strom anschließen sollte, standen wir ohne da. Mit halb vollen Akkus ging es dann ans Werk. Der Vermesser hatte schon die Gebäudeaussenkanten markiert und wir platzierten die verstärkten Styroporblöcke auf den Schotteruntergrund. Nachdem wir mit dem Rotationslaser die Höhen abgestimmt hatten, wurde  jeder Stoß von außen mit Hilfe von Holzlatten verschraubt, damit die Blöcke beim Betonieren zusammenhalten.  Zusätzlich fixierten wir die Innen- und Außenkanten mit einer Kiesschicht. Als nächster Schritt wurde Bewehrungsstahl in die untere Lage hineingelegt. Am Montag soll voraussichtlich der Beton für die Fundamente geliefert werden.




Freitag war bis jetzt für uns der körperlich schwerste Tag. Da wurde uns klar, dass das Arbeiten am Computer nicht mit dem Arbeiten auf der Baustelle zu vergleichen ist.



Unser Tagesziel: der komplette Abbau (Trennwände, Wandverkleidungen, Alarmanlagen, Fußboden, Beleuchtung, Mobiliar, Inventar, Materiallager im Keller, …) eines Gamestores in Molde. Fluchen bei der Arbeiten verboten, der Besitzer ist der deutschen Sprache mächtig!




Der ständige Geruch von Essen, die neugierigen Blicke der Leute und die zwei unkontrollierbaren Schiebetüren stellten unsere Geduld auf eine harte Probe. Als wir unser erstes Tief erreicht hatten und kein Ende in Sicht, kam Peter uns zur Hilfe und munterte uns mit einem riesigen Softeis auf. 
Probe bestanden.




Der Feierabend und die Lust auf den bevorstehenden Ausflug zu den Trollstigen am wohl verdienten Wochenende, ließ uns den knapp zehn-stündigen Arbeitstag gut überstehen. Verletzungen blieben aus, nur einige blaue Flecke blieben uns als Erinnerung.




Für die erste Woche ein ‚Tusen Takk‘ an Sigi, Lukas und Peter, mit deren lustiger und offener Art, jede Arbeit Spaß macht.